29 | 03 | 2024

Nach der Fertigstellung der Wasserleitungen auf den Parzellen des Weinberges am Lingnerschloss, war auch die Grundlage für eine Tröpfchenbewässerung gelegt. Die aktuelle Situation hinsichtlich Niederschlag und Temperatur in den Monaten April und Mai 2018 beflügelte mich, eine schnelle Lösung umzusetzen.

Zum Einsatz kamen ein TechNet PCTM druckkompensierender Tropfschlauch der Firma NETAFIM mit 30 cm Tropferabstand. Bei einem Druck von 2,5 bar fließen pro Tropfer 1,6 Liter Wasser pro Stunde. Es wurden 12 der 13 Reihen mit insgesamt 600 Meter Tropfschlauch ausgerüstet. Das heißt durch 2.000 Tropfer fließen 3.200 Liter pro Stunde.

Nennenswerte Niederschläge fielen an folgenden Tagen:

2018 13.4. 16.4. 23.4. 25.4. 26.4. April 16.5. Mai 1.6. 10.6. 22.-25.6. Juni
[L/qm] 12,0 25,4 6,0 4,2 4,2 56,8 5,8 18,6 5,8 4,0 10,9 22,4
  10.7. 12.7. 25.7. 27.7. Juli 5.8. 18.8. 30.8. Aug 13.9. 23.9. Sept
[L/qm] 11,2  14,2 4,2 4,0 33,6 8,4 18,4 10,4 42,6 5,8 20,8 40,2

Obwohl der Niederschlag im April im normalen Bereich lag, muß man dabei berücksichtigen, daß der Monat April um 5,4 °C zu warm war. Der Mai war viel zu trocken und wiederum um 3,6 °C zu warm. Mitte Mai war der Welkepunkt erreicht. Die Reben wurden nicht mehr mit ausreichend Wasser versorgt. Erste Schäden wurden sichtbar. Am 26. und 27. Mai installierte ich mit meiner Frau die Tröpfchenbewässerung. Sie lief dann an folgenden Tagen:

Datum Dauer Menge Bemerkung
  [h] [m3]  
Sonntag, den 27. Mai 3,00 8,50  
Mo/Die, den 28./29. Mai 14,00 40,00 defekte Wasseruhr festgestellt
Donnerstag, den 31. Mai 3,00 8,50  
Mittwoch, den 6. Juni 5,50 15,50  
Dienstag, den 19. Juni 5,00 14,,00  
Montag, den 2. Juli 3,00 8,50  
Donnerstag, den 5. Juli 2,50 7,50  
Freitag,, den 20. Juli 3,25 9,00  
Freitag, den 27. Juli 4,25 12,00  
Dienstag, den 31. Juli 4,00 11,00  
Dienstag, den 7. August 4,00 11,00  
Mittwoch, den 15. August 4,25 13,00  
Sonntag, den 14. Oktober 4,00 11,00  
Summe  

169,50

 

Das war jetzt ein wenig panisch Ende Mai. Aber der Erfolg stellte sich recht schnell ein. Reben mit abgeworfenen Triebspitzen trieben wieder aus. Sogar komplett verwelkte Reben trieben neu aus. Der Juni und Juli waren wiederum um 2,2 °C und 3,0 °C zu warm und viel zu trocken.

Die Mächtigkeit der Sandschicht über der Tonschicht lässt sich indirekt an einer Stelle feststellen. Bei der Erkundung der Zisterne sind wir auf einen Schacht gestoßen, welcher die Zisterne aus einem Querstollen, der auf der Tonschicht liegt, das Wasser sammelt und die Zisterne speist, Bild 10. Der Querstollen liegt in etwa vier bis sechs Meter Tiefe unter dem oberen Fußweg der unteren Parzellen.

Es ist eigentlich unbedingt notwendig, dies mit Bohrungen auf jeder Parzelle festzustellen, um das gesamte System zu verstehen.

Es bleibt damit festzustellen:

  • Was ist der betrachtete Bodenkörper?
  • Welche Feldkapazität hat der Sandboden des Weinberges am Lingnerschloss?
  • Welchen Einfluss hat die Verdunstung?
  • Wieviel Wasser verbrauchen die Reben und die Begrünung?
  • Wieviel Wasser kann der Sandboden in welcher Zeit aufnehmen?
  • Was kann man daraus Schlussfolgerungen für Bewässerungsrythmen und - mengen in Abhängigkeit vom Niederschlag und den Außentemperaturen ziehen?

[1] Boer, Elisabeth; Koepert, Otto  Die Dresdner Heide und ihre Umgebung, 1932
[2} Othmar Nestroy, Den Boden verstehen, Leopold Stockerverlag Graz - Stuttgart, 2017
[3] Wolfgang Patzwahl, Bewässerung im Weinbau, Eugen Ulmer KG, 2007

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