Die erste urkundliche Erwähnung für Weinbau in Brandenburg aus dem Jahr 1173 belegt einen Weinberg in Brandenburg an der Havel. Dies ist wie überall in Europa hauptsächlich auf die Gründung von Klöstern der Zisterzienser-Mönche zurückzuführen, die Wein als Messwein benötigten. Das Klima in dieser Zeit erlaubte den Weinbau und brachte Weine hervor, die mit denen am Rhein verglichen wurden. Der Klimawandel im 18. Jahrhundert und speziell extreme Fröste im Jahr 1740 brachte den Weinbau zum Erliegen. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden mit der Eisenbahn neue Transportwege erschlossen, die billigeren Wein brachten.
Die Wiederaufrebung in den 70er und 80er Jahre der DDR in Sachsen ermutigte auch in Brandenburg Landwirte Reben zu pflanzen. 1985 rebt die Gärtnerische Produktionsgenossenschaft Obstproduktion Werder 5 Hektar am Werderaner Wachtelberg auf. Die Weine wurden an der Saale/Unstrut im Landesweingut Kloster Pforta ausgebaut.
Alle andere heute als Hobby oder im Neben- und Haupterwerb bestehende Weinbaubetriebe entstehen erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990.
Folgende Kleinflächen habe ich unterschlagen: Weinbau Hans-Wilhelm Richter in Neuzelle, Reben im Gästehaus Schloss Meseberg der Bundesregierung, 520 Reben der Glashütte Annenwalde in Templin OT Densow und 99 Reben des Wein- und Teehaus Gotzmann in Prenzlau.
2016 wird auf 30 Hektar Rebfläche Weinbau betrieben. Historisch gewachsen ist die Zurodnung der Rebflächen um Werder (Havel) zum Anbaugebiet Saale/Unstrut und Jessen sowie Schlieben zum Anbaugebiet Sachsen. Alle andere Weine werden als Brandenburger Landwein vermarktet.
Die wichtigsten Betriebe größer 1 Hektar sind:
Betrieb | PLZ | Ort | Rebfäche |
Baruther Mühlenberg | 15837 | Baruth | 1,0 ha |
Gubener Weinbauverein | 03172 | Guben | 1,0 ha |
Weinbau Dr. Andreas Wobar | 01983 | Großräschen | 1,0 ha |
Weinbau Leonhardt | 04924 | Bad Liebenwerda | 1,0 ha |
Weinbauverein Schlieben | 04936 | Schlieben | 1,0 ha |
Galgenberg | 14542 | Werder (Havel) | 1,4 ha |
Weingut Klosterhof | 14542 | Töplitz | 3,0 ha |
Marbachs Wolfshügel | 03159 | Jerischke | 4,0 ha |
Weinbau Dr. Manfred Lindicke | 14542 | Werder (Havel) | 4,8 ha |
Wolkenberg GmbH | 03119 | Wolkenberg (ehemals) | 6,0 ha |
Summe | 24,2 ha |
Das Klima in Brandenburg ist sowohl maritim als auch kontinental geprägt. Mit weniger als 600 Liter Niederschlag pro Jahr gehört es zu den niederschlagsärmsten Bundesländern. Im Jahresdurchschnitt verfügt Brandenburg über 1600 Sonnenstunden. Die Böden sind nährstoffarme Sandböden und Geschiebemergel.