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Seit einigen Jahren haben wir Eidechsen auf dem Weinberg, die sich mittlerweile prächtig vermehrt haben. Das erste Foto einer Eidechse habe ich 2015 auf dieser website veröffentlicht. Aber sie sind schon ein paar Jahre länger da.

Es handelt sich um Unterarten der Mauereidechsen (Podarcis muralis), die hier nicht heimisch sind. Das erste Vorkommen wurde  durch DGHT-Mitglieder 1989 in Loschwitz dokumentiert. Recherchen haben aber ergeben, daß die Tiere um 1900 oder sogar eher dort ausgesetzt wurden.1 Gemäß Frank Nagel wurden die ersten Mauereidechsen 2013 an den Albrechtsschlössern beobachtet.2 Das deckt sich mit eigenen Beobachtungen auf dem Weinberg. Die Mauereidechsen waren auf einmal da und haben sich massiv vermehrt.

Die Eidechsen sind auf dem Rücken überwiegend grün gefärbt, die Weibchen teilweise auch braun. Die Weibchen sind auf der Bauchseite cremefarben oder weißlich gefärbt. Die Männchen haben einen höheren Schwarzanteil in der Pigmentierung auf der Bauchseite.

Genetische Untersuchungen haben ergeben, daß diese aus den Apenninen in Italien stammen und der Unterart Podarcis muralis nigriventris-II zugeordnet wurden.3

Die Mauereidechsen leben in den Hohlräumen der Sandstein- und Bruchsteinmauern und nutzen diese als Unterschlupf und zum Schutz vor heißen Sommertemperaturen. Diese erwärmen sich bei Sonnenschein und dienen den Mauereidechsen zum Sonnen. Im Winter schützen die Mauern immer noch gegen Frost, so daß die Populationen hier überleben können.

Mauereidechsen ernähren sich von Fliegen, Spinnen und Schnecken.

[1] DGHT Stadtgruppe Dresden, Drei allochthone Vorkommen der Mauereidechse im Stadgebiet Dresden, weblink
[2] Frank Nagel, Mauereidechsen in Dresdeen, April 2011, weblink
[3] Zeitschrift für Feldherpetologie Oktober 2008, Allochthone Vorkommen der Mauereidechse (Podarcis muralis) in Deutschland, weblink